Musikalarm: Wenn der Geographielehrer Musik unterrichtet

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Johannes
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Musikalarm: Wenn der Geographielehrer Musik unterrichtet

Beitrag von Johannes »

Musikalarm: Wenn Der Geographielehrer Musik Unterrichtet

In der Neuen Mittelschule wird bis zu 50% von fachfremden Lehrkräften unterrichtet

In den Schulen der 10 bis 14-Jährigen herrscht ein eklatanter Mangel an qualifizierten Musikpädagog/innen. Zwischen 25% und 50% des Musikunterrichts (je nach Bundesland) wird derzeit nicht von ausgebildeten Musikpädagog/innen gehalten, sondern provisorisch von Lehrkräften aus anderen Unterrichtsgegenständen.

Wie dringend eine Erweiterung der Ausbildungskapazitäten nötig ist, zeigt die Situation an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Österreichs größte Musikuniversität kann jährlich in der Studienrichtung „Musikerziehung Lehramt“ rund 45 neue Studierende aufnehmen. Im Raum Wien und Niederösterreich fehlen jedoch bereits jetzt ca. 300 qualifizierte Musiklehrer/innen für die Neuen Mittelschulen.

Als Sofortmaßnahme ist im Oktober an der Musikuniversität Wien ein neuer Masterstudiengang angelaufen, der Quereinsteiger/innen mit künstlerischem Vorwissen und Berufspraxis zu Musikpädagog/innen für die Sekundarstufe ausbildet. Das reicht jedoch keineswegs aus, um die musikalische Grundausbildung an Schulen in Österreich quantitativ und qualitativ abzusichern. Dr. Leonore Donat, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Musikerziehung Österreich, sieht für die Misere nur eine Lösung:
Wir brauchen eine (bessere) Kooperation zwischen Pädagogischen Hochschulen und den Kunstuniversitäten. Diese Zusammenarbeit kann auf längere Sicht nur funktionieren, wenn die Institutionen auf Augenhöhe miteinander agieren.

Die Ausbildung von Musikpädagog/innen soll seit der Reform „PädagogInnen Bildung Neu“ in enger Kooperation zwischen Pädagogischen Hochschulen und Musikuniversitäten erfolgen. In der Praxis verläuft die Umsetzung jedoch nur schleppend. Die erforderliche Angleichung von Lehrplänen und Strukturen macht die Ausverhandlung von Kooperationsverträgen zu einer zeitintensiven Herausforderung.
Dr. Harald Huber, Präsident des Österreichischen Musikrats:
Wir benötigen dringend eine Koordinationsstelle für musikalische Bildung im Bildungsministerium, um die unterschiedlichen Ausbildungsinstitutionen an einen Tisch zu bringen und Leitlinien zur Qualitätssicherung zu implementieren.

Musikunterricht vermittelt nicht nur kreative Kompetenzen, sondern fördert auch den Spracherwerb, die Persönlichkeitsentwicklung sowie soziale Fähigkeiten und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Integration. Musikalische Bildung zu stärken bedeutet eine Investition in die Zukunft.

Zentrale Forderungen
  • Koordinationsstelle für musikalisch Bildung im Bildungsministerium
    Qualitative und quantitative Absicherung der Musikpädadgog/innen-Ausbildung:
    • Verbesserte Rahmenbedingungen für die Kooperation von Musikuniversitäten und Pädagogischen Hochschulen
      Leitlinien zur Qualitätssicherung der musikalischen Lehrerausbildung
      Erweiterung von Ausbildungskapazitäten an den Musikuniversitäten
      Wiedereinführung des einjährigen Unterrichtspraktikums
      Aufwertung des Musikunterrichts in der Sekundarstufe:
      durchgehend 2 Wochenstunden Musik von der 5. bis 12. Schulstufe
      Abschaffung der Wahlpflicht zwischen Musikerziehung und
      Bildnerischer Erziehung ab der 7.Schulstufe
      Fächerübergreifende Nutzung von Musik zur Erzielung von Transfereffekten
Rückfragen & Kontakt:
© ÖMR – Österreichischer Musikrat | Rennweg 8 | 1030 Wien
Eva-Maria Bauer, MA - Presse
T: 0676-558 45 75
www.oemr.at
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